5 Mythen rund um Endometriose, von denen wir uns verabschieden sollten

Es gibt Mythen rund um das Thema Endometriose, die sich hartnäckig halten. Es wird Zeit, mit ihnen aufzuräumen und Klarheit zu schaffen!

Mythos Nr. 1: Junge Frauen kriegen keine Endometriose

Dieser Mythos erinnert mich stark an die Aussage meines Assistenzarztes, der vor meiner ersten OP folgenden Satz zu mir sagte: „Was wissen Sie in Ihrem Alter schon vor Schmerzen? Sie haben ja noch keine Kinder geboren.“ Ich war damals 17 Jahre alt. Und er war überzeugt davon, dass man in meinem Alter definitiv noch keine Endometriose haben könne.

Grundsätzlich gilt: Schmerzen sind nicht normal und zeigen an, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sobald du dich durch die Symptome eingeschränkt oder benachteiligt fühlst, indem du nicht mehr wie gewohnt am Leben teilnehmen kannst, dann solltest du handeln!

Fest steht: Endometriose wurde schon in Embryos gefunden. Da Endometriose oftmals durch Östrogen getriggert werden kann, können die ersten Symptome oftmals schon in der Pubertät erscheinen, wenn sich der Körper verändert durch den Hormonschub und das Ansteigen des Östrogens im Körper.

Da Ärzte auch bis heute zum Teil noch glauben, dass Endometriose mit der Menstruationsblutung zusammenhängt und dadurch entsteht, glauben sie auch, dass je häufiger wir bluten, desto schlimmer und vermehrter entstehen Endometrioseherde, weshalb es nicht möglich sei, mit 13 Jahren schon Endometriosebeschwerden zu haben.

Mythos Nr. 2: Es sind häufiger kinderlose Karrierefrauen betroffen

Dieser Mythos stammt aus den 80iger-Jahren, wo man vermutete, dass hauptsächlich weisse, berufstätige und hoch ausgebildete Frauen betroffen waren. So wurde gut und gerne geraten, einfach mal Kinder zu kriegen, um die Krankheit in den Griff zu kriegen.

Dass es eher weissen, berufstätigen Frauen überhaupt erst möglich war, sich entsprechende Untersuchungen zu leisten und die Schmerzen nicht einfach hinzunehmen, darauf schien damals niemand zu kommen…

Womit wir direkt beim nächsten Mythos wären:

Mythos Nr. 3: Eine Schwangerschaft heilt Endometriose

Es gibt keinerlei Grundlage für diese Aussage. Es gibt zwar durchaus Betroffene, die davon berichten, dass es ihnen nach der Schwangerschaft plötzlich gut ging, aber eines dürfen wir nicht ausser Acht lassen: Ein Kind in die Welt zu bringen ist keine Behandlung, sondern eine sehr wichtige, grundlegende und höchst persönliche Lebensentscheidung!

Es gibt keine Garantie, ob eine Schwangerschaft tatsächlich helfen kann. Und es gibt Fälle, wo genau das Gegenteil eingetreten ist und sich eine Endometriose sogar erst nach einer Schwangerschaft bemerkbar gemacht hat.

Mythos Nr. 4: Eine Hysterektomie heilt Endometriose

Die Idee dahinter ist simpel: Wenn man die Quelle, also die Gebärmutter entfernt, hören die Schmerzen auf.

Das Problem dabei ist nur, dass wir mittlerweile wissen, dass Endometrioseherde aus gebärmutterähnlichem Gewebe entstehen und es eben nicht mit retrograder Menstruation in Verbindung gebracht werden kann. Schliesslich wurde Endometriose schon bei Männern gefunden, sowie bei Frauen, die ohne Gebärmutter auf die Welt gekommen sind.

Solange Östrogen da ist und Endometrioseherde verbleiben, gibt es keinerlei Garantie dafür, dass eine Entfernung der Gebärmutter hilft.

Mindestens 20% haben nach der Entfernung der Gebärmutter und Eierstöcke weiterhin Probleme; bei solchen, die danach mit Östrogen behandelt werden, sind es sogar bis zu 40%! [laut Esther Eisenberg, Vanderbilt Universität]

Mythos Nr. 5: Endometriose ist chronisch und ein unabwendbares Schicksal

Viele sind der Meinung, dass Endometriose ein Schicksal ist, dem man ausgeliefert ist und absolut nichts entgegenzusetzen hat.

Es gibt mittlerweile aber unzählig viele Ansätze, Therapien und Möglichkeiten, die eigene Lebensqualität zum Teil enorm zu verbessern! Daher möchte ich dir einfach Mut machen, loszugehen und nicht aufzugeben.

Ich selbst hatte 4 OPs, habe 13 Jahre lang künstliche Hormone genommen und brauche heute weder Hormone noch Schmerzmittel, bin schmerzfrei und seit Kurzem auch auf natürliche Weise schwanger geworden. Unser Körper ist ein absolutes Wunderwerk, das Vieles (aber natürlich nicht alles) möglich machen kann, wenn wir ihn lassen und auf ihn hören.

Hier kannst du dir die Podcastfolge dazu anhören:

Möchtest du mehr über die Mythen rund um das Thema Endometriose erfahren? Am 15. Dezember 2022 veranstalte ich eine Zoom-Live-Session im Rahmen meines monatlichen Onlinemitgliederbereichs, dem Endo Family Club, zum Thema Chancen und Grenzen des schulmedizinischen Ansatzes bei Endometriose.

Shownotes

Der Endo Family Club ist dein exklusiver Online-Mitgliederbereich, wo du Monat für Monat in die Welt des ganzheitlichen Endometriose-Managements eintauchen und von meinem Wissen als Endometriose-Coach profitieren kannst.

Jeden Monat erwartet dich ein neues, endo-spezifisches Monatsthema mit einer Live-Session mit mir, wo du Fragen stellen und von zusätzlichen Inhalten profitieren kannst.

Im Gruppen-Coaching startest du deine Reise gemeinsam mit maximal 9 Wegbegleiterinnen. Du wirst 12 Wochen lang persönlich von mir begleitet und ich vermittle dir und der Gruppe innerhalb von 10 Live-Zoom-Sessions die 8 Säulen des ganzheitlichen Endometriose-Managements.

Als Gruppe könnt ihr bestimmen, wo der Fokus liegen soll und es erwartet dich auch die eine oder andere Überraschung.

Die nächste Runde startet am 12.01.2023 – sei dabei!

Nimm mit mir Kontakt auf:

Per Mail: hallo@rominascalco.ch
Instagram: @rominascalco

Endometriose-Vereinigung Schweiz (Endo-Help)
Endometriose-Dialog e.V.
Endometriose-Vereinigung Deutschland
Endometriose-Vereinigung Österreich

Romina Scalco

Ich bin ganzheitlicher Endometriose-Coach und ich brenne dafür, Frauen mit Endometriose zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität zu verhelfen! Denn auch ich bin eine Betroffene und weiss daher ganz genau, wie es ist, daran zu leiden. Aber: Wir können etwas tun!

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