Endo What?

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Eine Rezension über eine Dokumentation, die sich ganz und gar um Endometriose dreht.

Ehrlich gesagt war mir nicht bewusst, dass überhaupt eine Dokumentation existiert, welche sich der Erkrankung Endometriose angenommen hat. Ich stolperte per „Zufall“ über diese Dokumentation „Endo What?“ und bestellte sie mir als DVD nach Hause.

Dort lag sie eine Weile, bis ich sie mir nun endlich angesehen habe.

Mein Fazit gleich vorweg: Diese Doku sollte jede Betroffene und jede Frau mit Verdacht auf Endometriose gesehen haben – eigentlich sogar jede einzelne Frau! Endo What? klärt nicht nur fundiert über die Erkrankung auf, sie vermittelt auch ganz klare Statements.

Schmerz ist nicht normal!

Weil mich die Aussagekraft dieser Dokumentation so begeistert, möchte ich meine Key-Take-Aways hier gerne teilen und zusammenfassen.

Meine Key-Take-Aways aus der Dokumentation „Endo What?“

Noch ist immer unbekannt, wie Endometriose entsteht. Fest steht, dass Endometriose eine Erkrankung mit mehreren Puzzle-Teilen ist, bestehend aus Genetik, Hormon-Dysbalancen, Stammzellen und einem gestörten Immunsystem.

Allein die genetische Komponente ist eindrücklich, aber auch beängstigend: Frauen, deren Schwestern oder Mütter bereits Endometriose haben, haben ein 7-faches Risiko, ebenfalls daran zu erkranken.

Bei Endometriose werden vier Typen unterschieden – diese vier Typen beschreiben jedoch die Endometriose-Herde, nicht jedoch die damit einhergehenden Beschwerden. So haben zum Beispiel 10-20% der Typ-4-Betroffenen keine Schmerzen, während Typ-1-Betroffene aufgrund ihrer Beschwerden enorm an Lebensqualität einbüssen.

Das ist mitunter ein Grund, warum es so schwierig ist, Endometriose zu greifen und zu verstehen.

Es vergehen im Schnitt 10 Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird.

Aufgrund der unterschiedlichen Symptome wird Endometriose gerne auch mal mit folgenden Erkrankungen verwechselt (oder geht mit diesen Erkrankungen Hand in Hand):

  1. Reizdarmsyndrom
  2. Interstitielle Zystitis oder Painful Bladder Syndrome
  3. Beckenbodenschwäche
  4. Schilddrüsenerkrankungen
  5. Chronisches Erschöpfungssyndrom

Mythen rund um Endometriose

Weiter geht die Dokumentation auf folgende Mythen rund um die Erkrankung ein:

  • Junge Frauen können nicht an Endometriose erkranken
  • Es betrifft nur Karriere-Frauen
  • Schwangerschaft heilt Endometriose
  • Eine Gebärmutterentfernung heilt Endometriose

Die Behandlung von Endometriose

Endo What? geht auch auf die Behandlung der Endometriose ein und worauf die betroffenen Frauen achten sollten.

Bezüglich Hormonbehandlung muss man verstehen, dass diese oft als Erstbehandlung eingesetzt wird. Dabei wird grundsätzlich unter folgenden Therapieformen unterschieden: Jenen, die eine bessere Ratio von Östrogen zu Progesteron erreichen sollen und jenen, die beide Hormone unterdrücken sollen.

Solche Hormontherapien sorgen in der Regel dafür, dass die Symptome unterdrückt und damit „unter Kontrolle“ gebracht werden; allerdings müssen immer auch die Kehrseiten angeschaut werden.

Dazu gehören zum Beispiel der Verlust von Knochendichte, Haarausfall, Hitzewallungen, Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und viele mehr. Einige dieser Nebenwirkungen können sogar anhalten.

Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung von Endometriose ist eine Operation – eine sogenannte Laparoskopie – eine Bauchspiegelung.

Hier ist es wichtig, dass der operierende Chirurg sich folgenden kritischen Fragen stellt:

  • Wie hoch ist die Komplikationsrate? Schliesslich sind Endometriose-Operationen 7- bis 8-mal riskanter als andere OP’s, weil viele Organe involviert sind und betroffen sein können.
  • Wie ist die Erfolgsrate?
  • Welche Ergebnisse sind zu erwarten?
  • Arbeitet der Chirurg auch mit anderen Spezialisten zusammen?
  • Operiert der Chirurg mit Laser oder schneidet er die Endometriose-Herde heraus?

Wichtig ist: Eine Endometriose-OP kann nicht von einem normalen Gynäkologen, sondern sollte ausschliesslich von Endometriose-Spezialisten durchgeführt werden!

Und: Endometriose-Herde müssen herausgeschnitten und komplett entfernt werden; werden Endometriose-Herde weggelasert, besteht die Gefahr, dass nicht alle Zellen zerstört wurden und andererseits verbleibt verbranntes Narbengewebe im Bauchraum zurück, was wiederum Schmerzen und Entzündungen verursachen kann. Das wiederum kann schliesslich weitere OP’s zur Folge haben, die eigentlich unnötig sind!

Endometriose und Fruchtbarkeit

Auch wenn Endometriose oftmals ein häufiger Grund bei unerfülltem Kinderwunsch sein kann, besteht dennoch eine Chance, schwanger werden zu können.

Endometriose ist nicht mit Unfruchtbarkeit gleichzusetzen!

Dennoch erschweren Endometrioseherde und die damit verbundenen Entzündungsvorgänge, dass eine Frau schwanger werden kann.

Trotzdem werden von den 30% der Frauen mit Endometriose, die von Unfruchtbarkeit betroffen sind, die Hälfte schwanger – mit oder ohne entsprechender Behandlung.

Alternative Therapie-Ansätze

Was mir ganz besonders gut gefällt, ist, dass die Dokumentation nicht nur auf die klassischen Behandlungsmethoden eingeht, sondern diese auch kritisch hinterfragt. Weiter stellen die Macher aber auch alternative Ansätze vor, die jeder Frau wichtige Werkzeuge mit an die Hand geben. Denn viele davon hat sie mit ihrem Lebensstil in der Hand.

Das heisst: Wir können sehr wohl etwas dagegen tun!

Endometriose ist eine entzündliche Erkrankung. Die Entzündung im Körper ist Hauptursache für die Schmerzen!

Eine der absoluten Kernaussagen ist folgende: Endometriose ist eine entzündliche Erkrankung. Das bedeutet, dass die chronische Entzündung in unserem Körper hauptverantwortlich für unsere Schmerzen ist.

Das bedeutet allerdings aber auch, dass wir mit unserem Lebensstil grossen Einfluss auf unseren Schmerz nehmen können.

Dazu gehören unter anderem Physio-Therapie, Ernährungsumstellung, Kräuter-Therapie, Bewegung & Sport, Achtsamkeitsübungen, Entspannung, Stressmanagement, Akupunktur, Darmsanierung, Reiki, Massagen, Aromatherapie und Schlaf.

Die wichtigsten Bausteine sind dabei:

  1. Unsere Schlafqualität – ausreichend guter Schlaf hilft uns, zu regenerieren, Kraft zu tanken, aber auch zu entstressen, zu entgiften und zu heilen.
  2. Eine gesunde Verdauung – oftmals geht Endometriose nämlich nicht nur mit diversen Verdauungsbeschwerden als Symptome einher, sondern auch mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Das kommt nicht von ungefähr – denn mit Endometriose wird oftmals auch ein geschädigter Darm in Form eines Leaky Gut Syndroms in Zusammenhang gebracht. Das Leaky-Gut-Syndrom heizt die Entzündungsreaktion im Körper mächtig an, schwächt das Immunsystem, raubt Energie und führt zu Nährstoffmängeln, da der Darm so geschädigt ist, dass er kaum mehr die Nährstoffe aufnehmen kann, die er zum Heilen so dringend bräuchte.
  3. Die Eliminierung von Umweltgiften – diese verhalten sich wie Östrogen und verstärken damit die Endometriosebeschwerden. Diese hormonelle Disruptoren docken an die Östrogenrezeptoren und wirken tausendfach stärker als unser natürliches Östrogen. Deshalb ist es ungemein wichtig, die Umweltgifte und die damit verbundene Belastung so gut es geht zu verringern.

Fazit

Diese Dokumentation über Endometriose hilft, anderen die Erkrankung verständlich zu machen und sie hilft den Betroffenen, ihre Krankheit besser verstehen zu können. Was mir allerdings ganz besonders gefällt, ist, dass sie Frauen dazu ermutigt, ihre Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen und sich für sich selbst einzusetzen.

Und sie macht Hoffnung: Denn wir können jede Menge tun, damit es uns besser geht – auch wenn bisher noch keine Heilung gefunden wurde.

Hier (klick!) können Sie Ihre Dokumentation bestellen.

Ich für meinen Teil kann Ihnen nur ans Herz legen, sich diesen Film mal in aller Ruhe anzusehen.

Passen Sie auf sich auf und alles Liebe,

Ihre Romina Scalco

Romina Scalco

Ich bin ganzheitlicher Endometriose-Coach und ich brenne dafür, Frauen mit Endometriose zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität zu verhelfen! Denn auch ich bin eine Betroffene und weiss daher ganz genau, wie es ist, daran zu leiden. Aber: Wir können etwas tun!

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