Endometriose diagnostiziert bekommen? Dann ist es Zeit für diese 6 Veränderungen

Schreibe einen Kommentar

Viele Endometriosebetroffene leiden jahrelang vor sich hin, ohne Ernst genommen zu werden. Die meisten von uns haben eine wahre Ärzte-Odyssee hinter sich und daher ist es kaum verwunderlich, dass es im Schnitt 7 – 10 Jahre braucht, bis die Diagnose endlich gestellt wird.

Die Diagnose ist meist eine Erleichterung, denn sie bestätigt, dass die Beschwerden tatsächlich echt sind und wir sie uns doch nicht eingebildet haben, auch wenn man uns das jahrelang weismachen wollte.

Als ich die Diagnose erhalten habe, war ich zuerst auch erleichtert, doch kurze Zeit später fühlte ich mich diesem „Schicksal Endometriose“ einfach nur hilflos ausgeliefert.

Doch glaube mir: Endometriose muss kein Schicksal sein. Es gibt viele Möglichkeiten, mit denen du deine Lebensqualität positiv beeinflussen kannst.

Daher möchte ich dir hier 6 Lebensstil-Veränderungen vorstellen, mit denen du sofort starten kannst, um deine Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen.

Setze dich und deine Gesundheit an erste Stelle

Wie du vielleicht schon festgestellt hast, gibt es nur wenige Menschen, die wissen, was Endometriose überhaupt ist, geschweige denn Menschen, die nachvollziehen können, was du gerade durchmachst. Und das schliesst Ärzte leider mit ein. Das bedeutet: Nur du allein bist verantwortlich für dich und deine Gesundheit.

Setze dich daher an erste Stelle. Kümmere dich gut um dich und steh für dich ein! Gerade wir Endometriose-Betroffenen neigen dazu, uns immer zuallererst um die Bedürfnisse aller anderen zu kümmern, bevor wir uns uns selbst zuwenden.

Das hilft dir aber nicht dabei, gesünder zu werden bzw. die Symptome und Beschwerden der Endometriose zu reduzieren.

Überleg dir, wie dein Leben aussieht, wenn du dich selbst an erster Stelle setzt. Wie gestaltest du deinen Alltag? Wie gehst du mit deiner Zeit um? Wovon möchtest du mehr tun, wovon weniger?

Falls du etwas Inspiration brauchst:

Es gibt vier grundlegende Gewohnheiten, die sich alle positiv auf die Gesundheit auswirken und sich gegenseitig verstärken – dazu gehört gesunder Schlaf, eine antientzündliche Ernährung, Bewegung & Sport sowie eine aufgeräumte Umgebung. Warum das so ist und wie du diese vier Gewohnheiten in deinem Leben umsetzen kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Verabschiede dich von deinem alten Ich

Endometriose beeinflusst unser ganzes Leben. Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber ich habe jahrelang damit gehadert, dass ich in bestimmten Aspekten meines Lebens einfach nicht mehr dieselbe war: Ich war plötzlich nicht mehr gleich leistungsfähig, brauchte mehr Schlaf, brauchte mehr Zeit für mich, konnte meine eigenen Erwartungen als Frau, Freundin, Geliebte, Angestellte, Tochter, Schwester nicht gerecht werden…

Ich war nicht mehr derselbe Mensch und konnte nicht mehr den Lebensstil führen, den ich mir gewohnt war. Und auch heute bin ich nicht mehr derselbe Mensch wie früher.

Akzeptiere, dass du ein Mensch mit einer chronischen Krankheit bist, dass du neue Grenzen hast, neue Bedürfnisse und verabschiede dich von dem alten (vielleicht leistungsbehafteten) Bild, das du von dir selbst hast. Verabschiede auch gleich deine Erwartungshaltung an dich selbst, denn sie hilft nicht.

Wir sind human beings, keine human doings!

Du darfst ruhig dein altes Ich betrauern. Lass dir Zeit dabei.

Und auch wenn es schwierig ist, die Situation, wie sie ist zu akzeptieren und du nicht nur deinem alten Leben nachtrauerst, sondern auch den damit verbundenen Träumen: Lass mich dir sagen, dass auch dein neues, jetziges Ich schöne Seiten für dich bereit hält.

Wo früher die Endometriose ein Fluch war, ein gnadenloser Träume-Zerstörer, ist die Endometriose für mich heute eine weise Begleiterin, die mir dabei hilft, ein selbstbestimmtes, authentisches Leben zu leben. Und die Geschenke die damit einhergegangen sind und sicherlich noch kommen, sind toller als alles, was ich mir vorher hätte vorstellen können.

Führe eine Dankbarkeitspraxis ein

Ein Leben mit einer chronischen Krankheit zu führen ist kein Zuckerschlecken. Umso wichtiger ist es, dass du dich nicht nur um deine körperliche Gesundheit kümmerst, sondern auch um deine mentale. Eine Dankbarkeitspraxis kann dir hierbei viel Gutes tun und dir helfen, trotz allem eine positive Einstellung zum Leben zu behalten.

Dankbarkeit kann sogar dein Immunsystem stärken, macht dich stressresistenter und kann deinen Schlaf verbessern, was sich auf deine allgemeine Gesundheit auswirkt.

Aber auch auf emotionaler und mentaler Ebene ist Dankbarkeit wichtig: Denn mit einer chronischen Krankheit passiert es nur allzu leicht, dass wir frustriert, wütend und verbittert werden und so durchs Leben gehen. Das hat sicherlich keinen positiven Einfluss auf all unsere Lebensbereiche, sondern kann weitere negative Konsequenzen nach sich ziehen.

Daher ist ein Dankbarkeitstagebuch eine richtig gute Idee! Schreib dir jeden Morgen und / oder Abend drei Dinge auf, wofür du dankbar bist. Du wirst sehen, wie sich dein Leben dadurch nachhaltig verbessert.

Achte auf dein Stress-Niveau

Stress ist nebst chronischer Entzündung Staatsfeind Nummer 1, wenn wir gesünder werden wollen. Je gestresster wir sind, desto stärker wirst du die Symptome der Endometriose wahrnehmen.

Achte also bitte unbedingt auf deine Grenzen, überschreite sie nicht, verteidige sie nach aussen und plane dir regelmässig Pausen und Auszeiten ein, um Kraft tanken zu können.

Schaffe dir wenn möglich auch eine entspannende Morgen- und / oder Abendrituale, die dir gut tun und die dir helfen, durchzuatmen und herunter zu fahren.

Egal, ob das 5 Minuten Yoga sind, eine Atemübung, ein paar Minuten auf einer Akupressurmatte, ein (Magnesium-)Bad, eine schöne Tasse Tee – alles, was dir gut tut und dich entspannt, ist erlaubt.

Am besten startest du mit einem kleinen Ritual: Was könnte das für ein Ritual sein, dass du ohne Probleme täglich tun kannst, um dich zu entspannen?

Suche dir ein kreatives Ventil

Kreativ sein hilft uns dabei, mit unserem Innern in Kontakt zu treten, aber auch, die vielen Gedanken und Emotionen zu verarbeiten, mit denen wir uns konfrontiert sehen.

Vielleicht hast du ja ein kreatives Hobby, das du als Kind / Teenager geliebt hast, aber du dir seither nie mehr Zeit dafür genommen hast? Oder du liebäugelst schon länger mit einem Hobby, das du schon immer ausprobieren wolltest? Dann wird es Zeit, dieses Hobby (wieder) in dein Leben zu holen.

Und keine Sorge: Auch hier kannst du deinen inneren Antreiber bitte an der Tür stehen lassen. Es geht nicht darum, gut zu sein, sondern Spass zu haben, zu entspannen und dich einfach auszuleben.

Hol dir Unterstützung

Chronisch krank zu sein kann einsam machen. Und oftmals fühlen wir uns total hilflos und alleine – doch das muss nicht sein. Die Menschen in unserem Leben möchten in den allermeisten Fällen unfassbar gerne helfen, sind aber selber überfordert und wissen meistens einfach nicht, wie.

Sprich über deine Krankheit, erklär ihnen, wie es für dich ist und sprich offen aus, was du dir von ihnen wünschst und wie sie dich unterstützen können!

Und wenn du in deinem Umfeld niemanden hast, der Endometriose nachvollziehen kann, dann verbinde dich mit anderen Betroffenen via Social Media – es gibt mittlerweile viele regionale Facebook-Gruppen und tolle Menschen, die auf Instagram und Co. ihr Leben mit Endometriose zeigen. Gemeinsam sind wir stärker!

Generell kann ich dir nur raten, dir Menschen in dein Leben zu holen, die dich bedingungslos unterstützen und für dich da sind. Manchmal bedeutet das auch, dass manche Menschen gehen müssen, so dass es wieder Platz für wundervolle, neue Menschen gibt.

Ich hoffe, diese 6 Veränderungen helfen dir, besser mit der Diagnose Endometriose klar zu kommen.

Lass mich gerne wissen, wie du sie in deinem Leben umsetzen möchtest und was dir sonst noch hilft.

Ich wünsch dir von Herzen nur das Allerbeste!

Alles Liebe,

Romina

Romina Scalco

Ich bin ganzheitlicher Endometriose-Coach und ich brenne dafür, Frauen mit Endometriose zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität zu verhelfen! Denn auch ich bin eine Betroffene und weiss daher ganz genau, wie es ist, daran zu leiden. Aber: Wir können etwas tun!

Schreibe einen Kommentar

Alles startet mit einem ersten Gespräch.

Nimm Kontakt auf: