Endometriose und Corona-Virus

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Viele Endometriose-Betroffene machen sich Sorgen, ob sie aufgrund der schlechteren Immunabwehr zur Risikogruppe beim Corona-Virus gehören.

Die kurze Antwort: Nein, Endometriose-Betroffene gehören nicht per se zur Risikogruppe. Dennoch ist es wichtig und richtig, gerade jetzt darauf zu achten, das Immunsystem so gut wie möglich zu unterstützen.

Was können wir also tun?

Was zehrt an unserem Immunsystem?

Viele beobachten, dass ihr Immunsystem schlechter ist als bei anderen Menschen. Das macht auch Sinn, denn die chronischen Entzündungsprozesse befeuern nicht nur permanent unser Immunsystem, so dass es anfälliger für andere potenzielle Gefahren ist, sondern wir verbrauchen auch permanent mehr Nährstoffe, so dass wir in den meisten Fällen unterversorgt sind und meistens auch ein Nährstoffmangel vorherrscht.

Zusätzlich zu diesen Prozessen nehmen viele Endometriose-Betroffene auch noch Medikamente, die diese Vorgänge noch beschleunigen – dazu gehören Schmerzmittel, Antibiotika und künstliche Hormone, die unseren Darm bei regelmässiger / langfristiger Einnahme schädigen und damit unser Immunsystem schwächen.

Der Darm ist wie eine Hautschicht, die mit allem fertig werden muss, was wir unserem Körper zuführen. Daher bildet er auch die Basis unseres Immunsystems. Der Darm entscheidet, was gut für uns ist und weiter in den Blutkreislauf darf und was unbedingt aus unserem System rausgehalten werden muss.

Wird der Darm in seinen Funktionen der Nährstoffaufnahme und der präzisen Filterung geschwächt, indem wir zu wenige Nährstoffe aufnehmen oder diese aufgrund von Antinährstoffen, Phytinen, Lektinen, Medikamenten, Stress, Zigaretten, Alkohol und anderen Faktoren nicht mehr richtig aufnehmen können, wird unser Darm durchlässig – wir bilden einen Leaky Gut.

Ein Leaky Gut führt dazu, dass diese Filterfunktion nicht mehr richtig funktioniert und wir unverdaute Nahrungsbestandteile und kleinste Partikel in unseren Blutkreislauf gelangen lassen, die da eigentlich nicht hingehören.

Die Folge davon ist, dass unser Immunsystem nun dauernd befeuert wird, was uns enorm viele Ressourcen und Energie kostet, aber auch unser Immunsystem überreizt. Irgendwann kann es passieren, dass unser Körper nicht mehr zwischen fremden, potenziell gefährlichen und körpereigenen Zellen unterscheiden kann, wodurch Autoimmunkrankheiten entstehen können.

Das erklärt zumindest zum Teil, warum wir häufig von chronischer Müdigkeit und einem schlechten Immunsystem betroffen sind.

Schritt 1: Entzündungsreaktion runterfahren

Deshalb ist es wichtig, in einem ersten Schritt diese Entzündungsreaktion des Körpers so gut es geht herunterzufahren, um auch die Immunreaktion zu beruhigen, so dass sich der Körper um die tatsächlichen Gefahren auf seine Gesundheit konzentrieren kann.

Folgende Entzündungsmarker und damit negative Einflussfaktoren können wir mit Lebensstilmassnahmen aus der Gleichung herausnehmen:

  • Gluten, Getreide
  • Zucker
  • zu viele Kohlenhydrate
  • Alkohol, Zigaretten
  • Stress
  • Zusatzstoffe in Lebensmitteln
  • Chemische Stoffe, die auf unser Hormonsystem einwirken (vor allem vorkommend in Plastik, herkömmlichen Putzmitteln, Kosmetikprodukte wie Duschmittel, Shampoo, dekorativer Kosmetik usw.)

Ideal ist also eine Ernährungsweise, die auf unverarbeiteten, natürlichen Lebensmitteln basiert, die möglichst den Blutzucker- und Insulinspiegel konstant halten. Denn ein Zuviel an Insulin und ein zu hoher Blutzucker fördern Entzündungsprozesse im Körper und fördern die Stressreaktion, was wiederum zu mehr Entzündung führt.

Weiter sind Schadstoffe wie Zigaretten, Alkohol und Zusatzstoffe aller Art zu reduzieren, da sie unseren Darm und unsere Leber in ihrer Entgiftungs- und Reinigungsarbeit behindern. Je weniger wir unseren Organismus damit belasten, desto eher kann er sich um die Heilung kümmern.

Schritt 2: Immunsystem stärken

Wir können gezielt unser Immunsystem stärken, um besser durch den Alltag zu kommen, unsere Lebensqualität zu erhöhen und um uns resistenter gegenüber den körperlichen Herausforderungen zu machen, die eine Endometriose mit sich bringt.

Aber auch hierfür können wir jede Menge tun!

Hier einige Beispiele, wie du dein Immunsystem stärken kannst:

  • Achte auf gesunde Ernährung – nähre dich und gib deinem Körper alles, was er braucht! Iss also viel Gemüse, hochwertiges Eiweiss und genügend gesunde Fette.
  • Trinke ausreichend – unser Körper braucht genügend Wasser, damit er Abbauprodukte und auch potenzielle Erreger aus dem System schleusen kann
  • Achte auf einen guten Vitamin-D-Spiegel – du solltest mindestens einen Spiegel von 40 ng / ml im Blut haben
  • Nimm Vitamin C zu dir – Vitamin C ist eines der stärksten Antioxidantien und hilft deinem Körper, Erreger abzuwehren. Experten empfehlen, präventiv 3g Vitamin C täglich einzunehmen. Solltest du erkältet oder sonstige Symptome haben, solltest du die Einnahme auf mindestens 6g erhöhen – jede Stunde 1g. Sobald du weichen Stuhlgang oder gar Durchfall bekommst, ist dein Vitamin-C-Bedarf für diesen Tag erreicht.
  • Trinke täglich mindestens eine Tasse Knochenbrühe. Knochenbrühe stärkt deinen Darm und damit deine Abwehrkräfte und versorgt dich gleichzeitig mit wertvollen Nährstoffen! Wichtig ist, dass die Knochen von Weidetieren stammen.
  • Reduziere Stress und nimm dir Zeit für dich. Stress schwächt dein Immunsystem und das muss nicht sein.
  • Schlafe ausreichend. Gerade wir Frauen mit Endometriose haben meist einen erhöhten Schlafbedarf. Achte also darauf, dass du mindestens 8 Stunden Schlaf pro Nacht kriegst und du so oft wie möglich ausschlafen kannst. Falls das nicht möglich ist, versuche, so oft es geht Powernaps à 20 Minuten in deinen Alltag einzubauen!
  • Tanke Sonnenlicht und frische Luft und sei so oft wie möglich in der Natur.
  • Bleibe positiv. Ein positiver Mindset ist gerade in so verunsichernden Zeiten wichtig. Denke nicht, ob du wohl krank werden wirst, sondern konzentriere deine Gedanken darauf, wie du dich und dein Immunsystem stärken kannst.

Schritt 3 – Langfristige Lebensstilveränderungen einbauen

Diese Massnahmen gelten natürlich nicht nur vorübergehend, solange der Corona-Virus wütet, sondern sind auch als langfristige Lebensstilmassnahmen perfekt geeignet, damit du mehr Lebensqualität hast und du die Symptome der Endometriose abschwächen kannst.

Ich hoffe sehr, dass ich dir mit diesen Tipps helfen konnte und wünsche dir von Herzen alles Gute.

Bleib gesund und achte gut auf dich!

Alles Liebe,
Romina

Romina Scalco

Ich bin ganzheitlicher Endometriose-Coach und ich brenne dafür, Frauen mit Endometriose zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität zu verhelfen! Denn auch ich bin eine Betroffene und weiss daher ganz genau, wie es ist, daran zu leiden. Aber: Wir können etwas tun!

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