Der wahre Strippenzieher hinter Endometriose

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Vor ungefähr zwei Jahren sass ich bei meinem Gynäkologen, Chefarzt der Gynäkologie, in einem Endometriosezentrum.

Mit 28 Jahren fragte ich ihn, wie es denn seiner Meinung nach mit mir und der Endometriosebehandlung weitergehen würde.

Wie lautete sein Plan?

Ein Blick zurück

Doch lass uns für einen Moment kurz zurückspulen und rekapitulieren, was in den vergangenen 11 Jahren seit meiner Diagnosestellung passiert war.

Mit 17 Jahren, kurz vor meiner Lehrabschlussprüfung, hatte ich meine erste Bauchspiegelung.

Dabei wurde nicht nur die Diagnose Endometriose gestellt, sondern auch gleich eine erste Sanierung vorgenommen.

Kurz vor dem Eingriff, bei der Vorbesprechung mit einem Assistenzarzt, meinte dieser nur:

„Ich kann Sie beruhigen, das ist bestimmt keine Endometriose. Das ist bestimmt nur eine Schokoladenzyste.“

Wer sich auch nur annähernd mit Endometriose auskennt, weiss, dass das weder beruhigend noch kompetent ist – aber das nur so am Rande.

Darauf folgten weitere drei Operationen.

Bei der Ersten hiess es:

„Unmöglich, dass die Endometriose zurück ist. Sie haben ja die ganze Zeit über Ihre Hormone genommen!“

Die letzte Operation erfolgte sogar gegen den Rat des Chefarztes.

Er wettete mit mir, dass keine Endometriose mehr vorhanden wäre. Ich bestand auf die OP – und hatte Recht.

Bei der letzten OP waren es nicht mehr die unsäglichen Schmerzen, die mich Tag und Nacht verfolgten, sondern heftige „Messerstiche“ in meinen Innereien. Und zwar bei jeder unvorsichtigen, ruckartigen Bewegung.

Während all dieser Jahre probierte ich mich einmal quer durch das Angebot der Pharmaindustrie und versuchte alle möglichen Hormonpräparate:

Von der Mini-Pille über Gestagenstäbchen in der Haut, von der Mirena zur künstlichen Menopause, bis hin zur Visanne.

Aber eines lernte ich schnell:

Die Hormone, die sie mir verpassten, schienen alles nur noch schlimmer zu machen.

Ernüchterung im Sprechzimmer

Zurück ins Sprechzimmer zum Chefarzt.

Denn die Symptome wurden je länger wieder schlimmer und es kamen neue Nebenwirkungen hinzu. Und auch hier galt: Je mehr Zeit verging, desto länger wurde die Liste.

Ich war also neugierig, was er für mich geplant hatte.

„Also – wie sieht der Behandlungsplan für mich aus? Wie wollen Sie vorgehen?“ fragte ich ihn.

„Nun, Sie nehmen die Visanne solange, bis Sie Ihren Kinderwunsch umsetzen möchten. Dann setzen Sie die Hormone ab und werden so rasch wie möglich schwanger. Nach Abschluss der Familienplanung nehmen wir Ihre Gebärmutter raus und das war es dann.“

Wirklich? Das war es dann?!

Dieselbe Leier höre ich bereits seit meinem 17. Lebensjahr. Hat sich in deren Köpfen noch immer nichts geändert?

Ich fragte ihn nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten, bioidentischen Hormonen und so weiter.

„Das ist Scharlatanerie! Darauf sollten Sie auf keinen Fall setzen. Da brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn Sie die Pille absetzen und die Endometriose in voller Wucht wieder zurück kommt. Aber dann brauchen Sie nicht weinend bei mir aufzutauchen, wenn Sie dann deswegen gar keine Kinder mehr kriegen können.“

Ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen oder fluchen sollte. Ich war sprachlos.

Genau diese Reaktion hinterlässt so viele Frauen so hilflos zurück, den Ärzten und der Krankheit scheinbar völlig hilflos ausgeliefert.

In all den Jahren, wo ich für mich durch Lebensstilmassnahmen positive Veränderungen erreichen konnte, wurden all meine Hinweise und Bemerkungen mit einem simplen „Ja“ oder „Okay“ abgetan. Quasi kommentarlos.

Für manche ist die Welt nur schwarz oder weiss – sie wissen nicht, dass es so viele Graustufen dazwischen gibt.

Ich verließ die Praxis und fasste einen Entschluss:

Ich würde die restlichen Schmerzen und Nebenwirkungen selber in den Griff kriegen… Mit allem und jedem, der bereit war, mir zu helfen. Ob Scharlatan oder nicht!

Auf eigene Faust zurück ins Leben

In den Jahren davor hatte ich schon einiges über meine Endometriose gelernt und dass es weit mehr Wege gibt, Besserung zu erlangen, als die Schulmedizin in der Regel weiss oder zugeben will.

Ich beschloss also, all mein Wissen und all meine Fähigkeiten umzusetzen und auf eigene Faust gesund zu werden.

Und je mehr ich recherchierte, je mehr ich las und mich schlau machte, desto mehr erfuhr ich, dass es weit mehr gab, was ich tun konnte, um gesünder zu werden, als ich mir jemals hätte vorstellen können.

Alles in allem bin ich bereits seit über sechs Jahren daran, meine Gesundheit mit alternativen Ansätzen zu verbessern.

Heute bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich praktisch schmerzfrei bin, ich ohne künstliche Hormone auskomme, der Grossteil meiner Nebenwirkungen abgeklungen und verschwunden sind und ich das Leben geniessen kann.

Endometriose ist für mich schon seit Langem nicht mehr der Feind, sondern eine alte Vertraute, die mir nach wie vor sehr viel beibringt.

Dank ihr lerne ich sehr viel über mich selbst. Vor allem bringt sie mir bei, wie ich wirklich ich selbst sein kann. Und wie ich auf mich selbst acht gebe.

Auch du kannst das schaffen! Es ist keine Hexerei.

Wichtig ist, dass du verstehst, dass du sehr wohl sehr viel tun kannst, damit es dir besser geht. Du bist der Diagnose Endometriose nicht hilflos ausgeliefert, auch wenn das so manch einer behauptet.

Der Sache auf den Grund gehen

Bevor wir wissen, womit wir Erfolg haben könnten, müssen wir zuallererst einmal verstehen, womit genau wir es eigentlich zu tun haben.

Also – lass uns eintauchen in die Welt der Endometriose:

Ich weiss nicht, wie es dir ergangen ist, als du deine Diagnose erhalten hast – falls du überhaupt eine bekommen hast.

Bei mir war es so, dass mein Gynäkologe mir mit 15 Jahren seinen Verdacht mitgeteilt hat, so im Stil von „ja, Sie haben sicherlich Endometriose. Googeln Sie mal.“

DAS ist wohl das Schlimmste, was ein Arzt tun kann. Nachdem ich mit googeln fertig war – oder eher Google mit mir – war ich in Tränen aufgelöst und überzeugt davon, dass ich in zwei Wochen sterben muss.

Damals gab es noch nicht so viele Infos zur Endometriose wie heute und es wurden natürlich hauptsächlich die ganz ganz schlimmen Fälle veröffentlicht!

Lass uns also der Sache auf den Grund gehen und uns Endometriose einmal genau anschauen:

Was also ist Endometriose?

Man spricht von Endometriose, wenn sich ausserhalb der Gebärmutter ähnliche Zellen im Bauchraum, an den Eierstöcken und / oder an anderen Organen ansiedeln.

Dort zapfen sie ihre eigene Blutversorgung an und sind dem gleichen Zyklus unterworfen, wie die Gebärmutter.

Wie und warum diese gebärmutterähnlichen Zellen dahingelangen, darüber gibt es einige Thesen und Vermutungen – genau weiss man das allerdings noch nicht.

Die Forscher vermuten, dass es mehrere Arten von Endometriose gibt, was erklären würde, warum bei manchen Frauen eine Behandlung mit Hormonen anschlägt und bei anderen wiederum nicht.

Die unterschiedlichen Stadien der Endometriose

Endometriose wird nicht ohne Grund als Chamäleon bezeichnet: Die Erkrankung bringt nicht nur die unterschiedlichsten Symptome mit sich, sondern es gibt auch verschiedene Klassifizierungen, Arten und Wachstumsmuster.

Schauen wir uns zuerst die Wachstumsmuster an. Man unterscheidet folgende:

  • nodulär (knötchenförmig)
  • vesikulär (bläschenförmig)
  • polypös (meist gestielte Ausstülpung der Schleimhaut)
  • plaqueartig (dünner Belag)
  • zystisch (mit Blut gefüllt)
  • infiltrativ (in Gewebe / Organe hinein wachsend)

Meist liegt eine Kombination dieser Wachstumsmuster vor.

An der Farbe der Endometriose lässt sich auch die Aktivitätsstufe ablesen. So gibt es zum Beispiel rote, aktive Herde, die damit beschäftigt sind, eine eigene Blutversorgung aufzubauen.

Das Immunsystem kann diese roten, aktiven Herde in schwarze und schliesslich weisse, inaktive Herde umwandeln.

Diese können dann inaktiv verharren und Winterschlaf halten und erneut aufflammen, wenn eine erneute Hormon-Dysbalance vorliegt – sprich ein Progesteronmangel resp. eine Östrogendominanz.

Dieses Aufflammen passiert oftmals z.B. zu Beginn der Wechseljahre, beim Absetzen von Hormonpräparaten oder in extrem belastenden Phasen.

Formen der Endometriose

Bildquelle: news.northwestern.edu

Endometriose wird weitestgehend so klassifiziert, dass der Grad der Ausbreitung der Herde sowie der Ort ihres Vorkommens berücksichtigt wird.

Endometriosis genitalis interna oder Adenomyose

Hierbei handelt es sich um Endometrioseherde, die innerhalb der Gebärmutter, genauer gesagt in der mittleren Schicht der Gebärmutter oder in der Eileiter-Muskulatur wachsen.

Endometriosis genitalis externa

Endometrioseherde dieser Form breiten sich im kleinen Becken um die Gebärmutter und um diese herum aus. Es ist die häufigste Form der Endometriose und wird in drei Gruppen eingeteilt:

  • ovariell – wenn die Eierstöcke betroffen sind
  • peritoneal – wenn das Bauchfell betroffen ist
  • rektovaginal – wenn der Bereich zwischen Enddarm und Scheide betroffen ist

Endometriosis extragenitalis

Diese Art der Endometriose kann sich entweder in der Nachbarschaft des kleinen Beckens befinden oder aber in entfernteren Körperregionen ansiedeln – zum Beispiel bei der Blase, Darm oder dem Harnleiter. Weiter entfernt aber durchaus möglich sind zum Beispiel das Zwerchfell, der Nabel, die Lunge oder das Gehirn.

Tief infiltrierende Endometriose (TIE)

Die tief infiltrierende Endometriose ist hier im weissen Gewebe ersichtlich. Bildquelle: drseckin.com

Man spricht von tief infiltrierender Endometriose, wenn eines oder mehr Endometrioseknötchen tiefer als 5 mm unter der Oberfläche liegen.

Laut Statistik geht tief infiltrierende Endometriose mit mehr Schmerzen und einer grösseren Wahrscheinlichkeit für Unfruchtbarkeit einher.

Stadien der Endometriose

Gemäss der Endometrioseklassifikation der American Society of Reproductive Medicine werden vier Stadien der Endometriose unterschieden und zwar nach dem Grad der sichtbaren Ausbreitung:

  • I. Minimaler Befall
  • II. Milder Befall
  • III. Mässiger Befall
  • IV. Starker Befall

Hierbei muss aber gesagt werden, dass der Grad oder das Stadium der Endometriose rein gar nichts über die damit einhergehenden Schmerzen, sonstigen Symptome oder über die Fruchtbarkeit aussagt! Es ist lediglich eine optische Einschätzung der Ausbreitung.

Es kann also durchaus sein, dass eine Frau Stadium 4 hat und rein gar nichts von ihrer Endometriose bemerkt, bis sie vielleicht einen Kinderwunsch entwickelt. Eine andere Frau mit Stufe 1 kann hingegen ohnmächtig werden vor Schmerz.

Es sagt nichts über deine Schmerzen, dein Empfinden aus, es ist lediglich interessant, wenn du deinen OP-Bericht zum Beispiel besser verstehen möchtest.

Es ist kein Grund, dass du dich deswegen weniger ernst genommen fühlen solltest.

Mögliche Ursachen der Endometriose

Die genaue Ursache, wie und warum Endometriose entsteht, ist nach wie vor nicht geklärt. Es gibt aber verschiedene Theorien und Vermutungen, die ich dir hier gerne vorstellen möchte.

Die Transplantationstheorie – Die Verschleppung von Zellen

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich diese Theorie. Sie geht davon aus, dass mit dem Blut, das während der Menstruation über die Eileiter zurückläuft (das nennt man retrograde Menstruation), Endozellen in den Bauchraum gelangen können, wo sie sich ansiedeln und anschliessend ihre eigene Blutversorgung aufbauen und von da an den typischen Endometriose-Ärger verursachen.

Normalerweise werden nur abgestorbene Endozellen bei der Menstruation abgelöst.

Forschungen haben aber gezeigt, dass die Krämpfe während der Menstruation bei uns Endometriose-Patientinnen deutlich stärker sein können, als bei gesunden Frauen.

Dadurch können auch lebende Zellen durch die Krämpfe abgelöst und mit der Blutung transportiert werden.

Das Problem mit dieser Theorie ist allerdings, dass es auch Fälle von Endometriose gibt, wo Frauen ohne Gebärmutter auf die Welt kamen (das sogenannte Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom) und trotzdem an Endometriose erkrankten – es gab sogar auch schon Fälle von betroffenen Männern.

Metaplasie – die Umwandlung von Zellen

Die retrograde Menstruation kann Endometriose begünstigen – aber sie kann nicht als alleinige Ursache von Endometriose bestehen.

Eine andere Erklärung bietet die Theorie der Metaplasie.

Diese Theorie geht davon aus, dass embryonale Zellen, die sich zur Gebärmutter ausbilden sollen, auf dem Weg zu ihrem Bestimmungsort quasi verloren gehen.

Diese „verloren gegangenen Zellen“ bilden sich schliesslich im Erwachsenenalter an einer falschen Stelle zu Endometriosezellen um.

Das würde auch die seltenen Fälle erklären, wo eine Frau ohne Gebärmutter sowie Männer überhaupt Endometriose entwickeln konnten.

Genetik und Epigenetik

Bei Endometriose ist auf alle Fälle Genetik ein Faktor.

Es hat sich gezeigt: Frauen, deren Schwestern oder Mütter bereits Endometriose haben, haben ein 7-faches Risiko, ebenfalls daran zu erkranken.

Aber die genetische Disposition ist noch lange keine Garantie dafür, ob eine Frau an Endometriose erkrankt, oder nicht.

Als viel entscheidender hat sich die Epigenetik herausgestellt:

Epigenetik sind Umwelteinflüsse, die dafür sorgen, dass gewisse Gene in uns aktiviert werden – oder eben nicht. Das bedeutet, dass zum Beispiel Umweltgifte eine grosse Rolle spielen, genauso wie unser Lebensstil.

Das hat eindrücklich ein Industrieunfall in Italien gezeigt:

Beim Seveso-Unglück, bei dem Dioxin austrat, untersuchte man Frauen auf Dioxinwerte im Blut und stellte dabei fest, dass Frauen mit erhöhten Werten später häufiger Endometriose entwickelten.

Das heisst, Umweltgifte, die eine hormonähnliche Wirkung haben, stehen im Verdacht, Endometriose zu begünstigen.

Diese nennt man endokrine Disruptoren. Sie befinden sich zum Beispiel in Durfstoffen, Kunststoffen, Pestiziden, Insektiziden, Farben, Lacken, Möbeln, Teppichböden, Kosmetika und vielem mehr.

Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sehen es als erwiesen an, dass endokrine Disruptoren unter anderem an der Entstehung von Brust- und Prostatakrebs, Unfruchtbarkeit, Diabetes mellitus, kardiovaskuläre Erkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen sowie neurologischen, neurodegenerativen und psychischen Erkrankungen beim Menschen beteiligt sind.

Quelle: Wikipedia

Viele von ihnen haben eine östrogenähnliche Wirkung und pfuschen uns ordentlich ins Hormonsystem rein.

Und wie du ja vielleicht weisst, ist Endometriose eine östrogenabhängige Krankheit – das heisst, die Endometrioseherde werden durch Östrogen angefeuert, insbesondere dann, wenn eine Östrogendominanz vorherrscht.

Dadurch, dass wir so vielen Umweltgiften und Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, haben mittlerweile die meisten Frauen eine Östrogendominanz bzw. einen Progesteronmangel.

Progesteron ist dabei der Gegenspieler von Östrogen.

So beängstigend das auch klingen mag – Umwelteinflüsse können wir zu einem Grossteil beeinflussen.

Und damit sind sie auch Teil der Lösung:

Wir können darauf achten, welchen Einflüssen wir uns aussetzen und achtsam und bewusst auswählen, was z.B. mit unserer Haut in Berührung kommt oder was wir essen und trinken.

Hormondysbalance, Stress und der Link zur Ernährung

Es wird vermutet, dass eine Dominanz an Östrogen die Endometriose zusätzlich anfeuern oder sie sogar auslösen kann.

Weitere Faktoren sind zum Beispiel auch Stress, oxidativer Stress und damit verbunden freie Radikale.

Und genau hier kommt der Link zur Ernährung.

Du fragst dich jetzt bestimmt, was Ernährung mit Hormondysbalance und Stress zu tun hat, richtig? Keine Sorge, darauf kommen wir gleich.

Alles ist kurz gesagt auf zwei Hormone zurückzuführen: Insulin und Cortisol.

Kennst du das Gefühl, wenn du viele Kohlenhydrate gegessen hast – zum Beispiel einen Teller Nudeln oder ein paar Scheiben Brot mit Marmelade oder etwas Süsses – und du dann kurz darauf total müde wirst, oder zittrig oder sogar etwas angepisst?

Das sind alles Anzeichen eines Unterzuckers.

Der Kreislauf der Blutzuckerachterbahn von Julia Tulipan. Bildquelle: www.paleolowcarb.de

Wenn du viele Kohlenhydrate isst, rauscht dein Blutzuckerspiegel nach oben.

Unser Blutzuckerspiegel wird von unserem Körper allerdings streng kontrolliert, denn ist er zu hoch oder zu niedrig, ist das jeweils gefährlich für unseren Körper.

Deshalb schüttet unser Körper Insulin aus, das dafür sorgt, dass der Blutzucker wieder normalisiert wird.

Je rascher allerdings unser Blutzucker ansteigt, desto schneller fällt er wieder runter. Und genau das ist es, was wir Unterzucker nennen.

Das ist jedoch lebensbedrohlich für uns und bedeutet grossen Stress.

Cortisol ist unser Stresshormon – und das wird ausgeschüttet, sobald wir uns in den Unterzuckerungsbereich begeben, oder wie oben angezeigt, einen Blutzucker-Crash haben.

Cortisol wird aber auch jedes Mal ausgeschüttet, wenn unser Insulin sehr hoch ist.

Cortisol konkurriert jedoch mit Progesteron um dieselben Rezeptoren – und da Cortisol unser Stresshormon ist und damit wichtig ist für unser Überleben, gewinnt Cortisol immer das Rennen.

Das bedeutet, das Progesteron wird herunter gefahren und damit riskieren wir einen Progesteronmangel, was wiederum eine Östrogendominanz hervorruft.

Du erinnerst dich – Progesteron ist der Gegenspieler von Östrogen.

Auch Schlafmangel hat übrigens eine erhöhte Cortisolausschüttung zur Folge.

Generell wenn wir einen ungesunden Lebensstil weit weg von unserer natürlichen Umgebung führen, verursacht uns das jede Menge Stress.

Was Ernährung alles bewirken kann

Das bedeutet für dich:

Eine Ernährung, die deinen Blutzucker und deinen Insulinspiegel konstant hält, reduziert das Cortisol (und damit Stress) und hilft dir dabei, deine Hormone wieder in Balance zu bringen.

Durch eine kohlenhydratreiche, vor allem aber zuckerreiche Ernährung entstehen viele freie Radikale, welche die Mitochondrien schädigen können.

Dadurch entsteht oxidativer Stress, die Zellen sind mit Reparaturarbeiten beschäftigt und können nur noch begrenzt Energie bereitstellen.

Das erklärt auch zumindest zum Teil die enorme Erschöpfung, mit der viele Betroffene von Endometriose zu kämpfen haben. Auch hier kannst du mit der richtigen Ernährung entgegenwirken!

Die Ernährung hilft dir auch dabei, deinen Darm und sämtliche Verdauungsorgane fit zu halten. Dein Darm ist die Grundlage deines Immunsystems – und wie du vielleicht aus eigener Erfahrung gemerkt hast, ist das Immunsystem bei den meisten Endometriose-Betroffenen stark geschwächt.

Deshalb ist es wichtig, dass der Darm fit wird und bleibt!

Durch die richtige Ernährung und die Verminderung von Umweltgiften unterstützt du auch deine Leber.

Denn sie hat die wichtige Aufgabe, den Körper zu entgiften.

Sie hilft auch dabei, überschüssiges Östrogen aus deinem Körper zu schaffen. Das kann sie aber nur, wenn sie nicht permanent mit anderen Giften und Abfallprodukten zugemüllt wird.

Übrigens: Alle Medikamente, künstlichen Hormone und Schmerzmittel insbesondere, ziehen nicht nur die Darmgesundheit in Mitleidenschaft, sondern belasten auch deine Leber stark!

All dem liegt ein Faktor zugrunde… Entzündung

Ich habe dir jetzt einige, aber noch längst nicht alle Faktoren genannt, die zur Entstehung von Endometriose beitragen können.

Um nochmal zu rekapitulieren – dazu gehören:

  • Genetik
  • Epigenetik (also sämtliche Umwelteinflüsse und unser gesamter Lebensstil)
  • Hormondysbalancen (also eine Östrogendominanz bzw. ein Progesteronmangel)
  • Stress (egal ob von aussen, emotional, aufgrund der Blutzucker-Achterbahn, aufgrund von Schlafmangel oder innerhalb der Zelle)
  • Umweltgifte
  • ein angeschlagenes Immunsystem (und damit ein in Mitleidenschaft gezogener Darm)

All diesen Faktoren liegt eine Ursache zugrunde:

Entzündung.

Entzündung sorgt dafür, dass in unserem Körper ein Milieu entsteht, bei dem sich Zellen umwandeln und entarten, Mitochondrien geschädigt werden und nicht mehr richtig funktionieren können.

Sie sorgt dafür, dass unser Hormonhaushalt entgleist, dass unser Immunsystem verrückt spielt, dass Gene aktiviert werden, die eigentlich nicht aktiviert sein sollten.

Entzündung sorgt dafür, dass sich Endometrioseherde bilden, dass sie sich vermehren und allem voran sorgt sie für die starken Schmerzen und die vielen, vielen Symptome, die Endometriose mit sich bringt.

Was wir angehen sollten, ist also eigentlich nicht die Endometriose an sich, sondern die chronische Entzündung in unserem Körper.

Das bestätigte auch Dr. Tamer Seckin, Gründer der Endometriosis Foundation of America, am diesjährigen EndoFound 2019:

Und hierfür können wir jede Menge tun. Wir können …

  1. … eine antientzündliche, entstressende Ernährung in unserem Leben etablieren
  2. … unsere Darmgesundheit mit gezielten Massnahmen unterstützen und damit auch unser Immunsystem und unsere Energie wieder aufpäppeln
  3. … uns um eine qualitativ und quantitativ gute Schlafqualität kümmern
  4. … unser Leben entstressen, indem wir unsere Lebensumstände überdenken
  5. … unser Leben entstressen, indem wir alte Glaubenssätze loslassen und Denkmuster erneuern
  6. … Umweltgifte reduzieren, indem wir achtsamer einkaufen – zum Beispiel Kosmetika, Putzmittel, Plastik reduzieren u.v.m.
  7. … uns mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen, um den Prozess zu beschleunigen

Ich hoffe sehr, dass dir diese Liste Mut macht. Denn wir sind unserer Erkrankung nicht hilflos ausgeliefert, sie ist auch nicht unser Feind.

Wir können sehr viel dazu beitragen, dass unsere Schmerzen weniger werden, dass unsere Lebensqualität wieder steigt und unser Wohlbefinden von Tag zu Tag mehr wird.

Pass auf dich auf und alles Liebe,

Deine Romina

Hier findest du eine gekürzte Version als Podcast-Episode:


Wenn du Unterstützung brauchst für die Umsetzung dieser 7 Schritte, dann empfehle ich dir von ganzem Herzen mein Gruppen-Coaching.

Ich begleite dich gerne innerhalb einer kleinen Gruppe von Frauen, so dass du Schritt für Schritt mehr Wohlbefinden und Lebensqualität zurück gewinnst.

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Romina Scalco

Ich bin ganzheitlicher Endometriose-Coach und ich brenne dafür, Frauen mit Endometriose zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität zu verhelfen! Denn auch ich bin eine Betroffene und weiss daher ganz genau, wie es ist, daran zu leiden. Aber: Wir können etwas tun!

30 Gedanken zu „Der wahre Strippenzieher hinter Endometriose“

  1. Liebe Romina, ich habe eben deine tollen Beiträge entdeckt. Leider ist diese Krankheit ja wirklich ein Fluch, zumindest für mich. 3 Jahre nach der Op und immer noch unerfülltem
    Kinderwunsch kommen leider auch meine Beschwerden zurück. Nun stehe ich wieder vor der Entscheidung, eine weitere Op machen zu müssen. Hätte nie gedacht, dass es noch mal dazu kommt. Die erste Op war schon der Horror :(.
    Die Pille habe ich bisher noch nicht genommen aber ich denke es wird wohl doch bald keine Alternative mehr sein wenn ich keinen Rückfall mehr haben will.
    Du schreibst immer wieder von NEM zur Unterstützung bei Endo. Welche speziellen Präparate empfiehlst du denn bei Endo? Oder muss man hier erst schauen lassen, was einem fehlt? Danke dir! LG Katja

    Antworten
    • Liebe Katja,

      Danke dir für deinen Kommentar.

      Allgemeine Empfehlungen sind schwierig, da es immer auch eine individuelle Geschichte ist.

      Im Vordergrund sollte IMMER eine antientzündliche Ernährung stehen, mit möglichst nährstoffdichten Lebensmitteln. Was aber bei den allermeisten im Mangel ist, ist Magnesium, Eiweiss und B-Vitamine. Daher kannst du Magnesiumoxid, Magnesiumbisglycinat, essenzielle Aminosäuren (EAAs) und mit einem B-Komplex sicherlich deinen Körper schon mal unterstützen.

      Wenn du gerne individuelle Empfehlungen hättest, kann ich dir eine Haarmineralanalyse sehr ans Herz legen, die ich dir auswerten und basierend darauf massgeschneiderte Empfehlungen für dich erstellen könnte.

      Alles Liebe zu dir – ich hoffe, du findest einen ganzheitlichen Weg, ohne künstliche Hormone und ohne weitere OP ❤🙏
      Romina

      Antworten
  2. Hallo Romina,

    danke für deine ausführliche Leidensgeschichte. Bei mir steht ebenfalls Endometriose unter Verdacht. Ich ahne das schon lange, doch mein Gyn hat meine Beschwerden jahrelang ignoriert.
    Zuletzt hat er auf mein Drängen hin ein bioidentisches Östrogen Gel verschrieben. Eigentlich, um die u.a. mestruelle Migräne zu verbessern. Doch da wusste ich noch nicht, dass Östrogene vieles noch schlimmer machen. Also wieder abgesetzt. Dann war ich bei einer anderen, jüngeren Gyn. Sehr interessiert. Doch sie besteht darauf, mir eine Gestagen Pille zu verschreiben. Ganz neu – Slinda. Ich will und wollte nie wieder die Pille nehmen. Vor 11 Jahren abgesetzt, nie wirklich vertragen. Verschiedene Präparate probiert. Denke auch, meine Migräne und Depression sind dadurch mit verursacht.
    Mit Ernährung versuche ich es auch und diversen NEM. Doch die Migräne während der Periode bleibt und ist mit die heftigste. Egal, was ich mache.

    Meine eigentliche Frage, hast du jemals bioidentisches Progesteron probiert? Ich finde einfach keinen Gyn, der damit arbeitet.

    Danke und liebe Grüße
    Larinessa

    Antworten
    • Liebe Larinessa,

      Vielen Dank für deinen Kommentar!

      Zu deiner Frage: Ja, ich habe bioidentisches Progesteron probiert. Allerdings muss ich mit meinem aktuellen Wissensstand sagen, dass ich kein Fan davon bin. Es kann sein, dass es als sehr kurzfristige Therapie durchaus helfen kann (das gehört allerdings in professionelle und vor allem kompetente Hände, die schwer zu finden sind), aber es sollte dir bewusst sein, dass unser Körper aus Progesteron, das wir von aussen zuführen, jederzeit auch Cortisol und vor allem Östrogen herstellen kann. Es ist also nicht garantiert, dass nur weil wir es von aussen zuführen, es auch so vom Körper verwendet wird.

      Ich vertrete mittlerweile die Meinung, dass es besser ist, zu untersuchen, warum der Körper von sich aus nicht mehr ausreichend Progesteron herstellen kann und ihn dabei zu unterstützen, dass er wieder dorthin kommt – also aus eigener Kraft Progesteron in ausreichendem Masse herstellen kann. Und das wiederum hängt mit Lebensstilanpassungen wie Ernährung, gezielten Nährstoffen, massivem Stressmanagement und aber auch emotionalem Management zusammen.

      Wenn du Lust hast, das zusammen mit mir anzugehen, dann nimm gerne das kostenlose und unverbindliche Kennenlerngespräch in Anspruch. Alternativ habe ich genau zu diesem Thema im Endo Family Club eine Session aufgenommen, die zeigt, wie du die hormonelle Balance wieder herstellen kannst und welche Ansätze da helfen können oder sogar eher Schaden anrichten.

      Ich hoffe, das hilft dir weiter.

      Liebe Grüsse,
      Romina

      Antworten
      • liebe Romina

        kann der Körper aus künstlichem Progestéron wie z.b in der Visanne Pille auch Östrogen oder anderes herstellen?
        lg xenja

        Antworten
        • Liebe Xenja,

          Meines Wissens kann der Körper aus künstlichem Progesteron kein Östrogen herstellen – aus bioidentischem allerdings schon. Das Problem liegt aber daran, dass das künstliche Progesteron die Rezeptoren blockiert und so dem Gehirn suggeriert, dass der Körper ausreichend Progesteron herstellt, weshalb er die körpereigene Produktion herunterfährt, was eine Östrogendominanz fördern oder verschlimmern kann. Ausserdem wird 90% des Wirkstoffs von der Leber rausgefiltert, was die Leber natürlich massiv belastet.

          Liebe Grüsse,
          Romina

          Antworten
  3. Hallo,
    Ich (50) habe vor 2 Jahren Gebärmutter, Eierstöcke u Eileiter entfernt bekommen wegen schwergradiger Endometriose. Seit diesem Tag leide ich an Wechseljahrsbeschwerden. Habe es dann bis vor 2 Wochen mit Remifimin einigermaßen ausgehalten, jetzt aber seit 2 Wochen nehme ich Estradiol Gel und zusätzlich Famenita Progesteron Tablett 1xtäglich.
    Meine Angst ist nun, ob durch diese beiden Medikamente die verbleibenden stecknadelgroßen Endometriose Herde wieder angefeuert werden und wachsen. Auch frage ich mich, wenn dem so ist, wie ein Abbluten stattfinden könnte, wenn das passiert, da ja keine Verbindung wegen entfernter Organe zum Scheidenausgang mehr besteht …
    Freue mich über eine Antwort. Danke!

    Antworten
    • Liebe Johanna,

      Vielen Dank für deinen Kommentar!

      Da ich kein Arzt bin, kann ich dir leider keine „Prognose“ bzw. eine Einschätzung zu deiner Frage geben, wie sich deine Herde entwickeln werden – grundsätzlich kann das sowieso niemand voraussagen.

      Was ich dir sagen kann, ist, dass bei Endometriose die Hormonlage nur ein Faktor ist, der einwirkt. Ein anderer, der ebenfalls stark einwirkt, ist chronische Entzündung. Diesen Faktor kannst du beeinflussen, selbst wenn du Hormone nehmen musst und auch wenn dir Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter entfernt wurden.

      Chronische Entzündung kannst du mit deinem Lebensstil stark beeinflussen – z.B. mit Ernährung, mit Schlaf, mit deiner Darmgesundheit, aber auch mit Stressmanagement und vielem mehr. Schau bzw. lies dir dazu gerne mal den Blogbeitrag zu den 8 Säulen des ganzheitlichen Endomanagements durch, da gehe ich genauer darauf ein.

      Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und hoffe, dass dir meine Antwort geholfen hat.

      Liebe Grüsse,
      Romina

      Antworten
  4. Hallo Romina

    Viele können so gesund leben wie nur möglich, aber es hilft trotzdem nicht. Ich nehme nun seit vier Jahren Progesteron und lebe seitdem ohne Schmerzmittel.

    LG, Karin

    Antworten
    • Liebe Karin,

      Ja, wir können unsere Gesundheit nur zu einem gewissen Grad beeinflussen. Dennoch bin ich überzeugt, dass der Grad bei weitem grösser ist, als wir oftmals glauben!

      Auf jeden Fall freue ich mich mit dir, dass du für dich einen Weg gefunden hast, um ohne Schmerzmittel leben zu können. Das ist ein Grund, zu feiern!

      Herzlich,
      Romina

      Antworten
  5. Vielen Dank für deinen tollen Artikel, über den ich auch auf deinen Podcast gestoßen bin. Die Auseinandersetzung gibt mir das Gefühl, nicht machtlos zu sein💛

    Antworten
  6. Guten Tag, auch ich bin getroffen. Völlig ohne Symptome war das ganze ein Zufallsbefund bei mir (Zystenentfernung, bei der die Klinik eigentlich nicht mit Endometriose rechnete). Ich wurde dann direkt saniert und es handelte sich um einen relativ weitreichenden Befund. Seit dem Visanne… Natürlich keine Schmerzen, hatte ich ja nie. Aber ich fühle mich nicht gut mit den Tabletten, depressive Verstimmungen, Nervosität, Anspannung… Ich würde sie gerne absetzen, aber meine FÄ macht mir „Angst“ bzgl. einem potenziellen Kinderwunsch. Aktuell steht der leider nicht zur Option, so passend sie es auch finden würde.
    Jetzt bin ich wirklich verunsichert, ob ich die Tabletten absetzen soll. Es ging mir ja ohne immer super. Aber welchen Preis ist ein fiktives Kind in einer fiktiven Zukunft wert?

    Ich bin wirklich sehr unsicher…

    Antworten
    • Liebe Milli

      Danke dir für deine Zeilen hier. Diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen, die musst du für dich treffen.

      Ich kann dir nur ans Herz legen, deinem Bauchgefühl zu vertrauen. Nur du weisst und spürst, was gut und richtig für dich ist. Der Artikel zeigt dir hoffentlich, dass du viele Ansatzpunkte hast, die dich entweder begleitend zur Visanne-Einnahme unterstützen können oder deinen Weg hin zu einem anti-entzündlichen Lebensstil sein können, wenn du dich gegen eine weitere Einnahme entscheidest.

      Eine Garantie findest du bei beiden Wegen leider nicht.

      Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und hoffe, dass du den für dich richtigen Weg findest!

      Liebe Grüsse,
      Romina

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  7. Huhu, ich habe leider auch stark ausgeprägte Endometriose und bin absolut kein Fan von der Pille, die ich nun aber seit einem Jahr, also seit der OP, „gezwungenermaßen“ einnehme. Ich würde sehr sehr gerne weg von den künstlichen Hormonen, hatte aber davor wirklich heftige Zyklusprobleme und starke Symptome durch die Endometriose. Die Ärzte meinten alle durchweg, dass sie dringend zum Durchnehmen der Pille raten würden… Durch die Pille sind diese „Endo-Symptome“ auch tatsächlich nicht mehr da, eher wie „abgeschaltet“. Daher habe ich Angst davor, sie wieder abzusetzen, weil ich von dem wiederkehrenden Krankheitsverlauf gehört habe und keine weiteren OPs mehr haben möchte. Manche Frauen gehen da ja wirklich krasse OP-Wege.

    Gleichzeitig habe ich aber auch Sorge wegen den Nebenwirkungen der Pille, die mich auch einfach nicht mehr „ich“ sein lässt… Ängste/Depression/Kopfschmerzen… Man ist wirklich hin und hergerissen und weiß nicht recht, was der beste Weg ist und die Ärzte sind da nicht wirklich eine Hilfe =(. Das kann einen echt wahnsinnig machen. Weiß man denn, ob reines Dienogest (z.B. Visanne) für den Körper noch wenigstens besser ist als die Kombi-Pille (Östrogen + Gestagen, z.B. Aristelle)? Soweit ich im Netz recherchieren konnte, scheiden sich da die Geister… Wäre es eine Idee, es mit natürlichem Progesteron zu versuchen und komplett auf die Pille zu verzichten? Ich weiß gerade nicht wirklich weiter… Wünsche aber allen Betroffenen alles alles Liebe & Gute & Zuversicht! <3

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    • Liebe Elena

      Vielen Dank für deinen Kommentar!

      Die Fragen, die du gestellt hast, gehen ganz vielen Frauen durch den Kopf, inklusive der Ängste, die damit zusammenhängen.
      Ich selbst habe für mich diese Entscheidung auch treffen müssen. Die unterschiedlichen Erfahrungsberichte zu den verschiedenen Pillen zeigen mir, dass es auch da leider keine allgemeingültige Antwort gibt. Probieren geht über studieren!

      Ich denke, es ist wichtig, dass es nicht einen Weg für alle gibt, sondern dass jede Frau das für sich selbst finden und entscheiden muss.
      Ich denke aber, dass du sicherlich mit ganzheitlichen Ansätzen wie z.B. Nahrungsergänzungsmitteln gezielt z.B. die Nebenwirkungen der Pille abschwächen kannst bzw. deinen Körper unterstützen kannst, damit er damit besser umgehen kann.

      Was ich dir aber ans Herz legen möchte, ist folgendes: Vertrau deinem Instinkt, deinem Bauchgefühl. Wenn du das Gefühl hast, dass es einen anderen Weg für dich gibt, dann mach dich auf die Suche danach – es lohnt sich!

      Alles Liebe für dich,
      Romina

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  8. Guten Tag,

    das war ein sehr informativer Text – vielen Dank!
    Ich leide selber unter Endometriose, was nach über 20 Jahren erst festgestellt wurde….

    Gegen die Einnahme der Pille habe ich mich entschieden, da ich das vor über 10 Jahren ausprobiert hatte. Das ging erst gut, aber dann kamen irgendwann die heftigen Nebenwirkungen.

    Seitdem probiere ich alles aus, was mir nur irgendwie gut tun könnte und bin nun auf Resveratrol gestoßen. Und es hilft mir sehr gut – ich habe keine Krämpfe mehr während der Periode, die Schmerzen sind gut mit Ibuprofen zu behandeln (sonst wirkt auch kein Schmerzmittel während der Periode). Keine Zwischenblutungen mehr, kein Brustspannen.

    Ich kann es nur eimpfehlen.

    Liebe Grüße, Stephie

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  9. Hallo;-)

    Ich möchte meinen Leidensweg auch kurz schildern, da ich lange lange keinen Rat oder Hilfe erhalten habe. Das war eine sehr schwierige Zeit.

    Alles hat angefangen als ich 15 Jahre alt und meine erste Periode erhalten habe. Ich habe schon früh gemerkt- dass etwas nicht stimmen kann. Ich hatte solche feste Schmerzen , dass ich ohne Schmerzmittel ( ibuprofen 1g) den 1. ersten Periodentag kaum überstanden habe. Von Zeit zu Zeit wurden die Schmerzen immer schlimmer und begleiteten mich auch ausserhalb der Periodenzeit.

    Zufälligerweise durch einen Wohnsitzumzug hatte ich das Glück eine neue Frauenärztin kennezulernen die nicht lange zögerte und sofort wusste: DAS ist Endrometriose!

    2 Wochen später mit 22 Jahre wurde ich das erste mal operiert und saniert.

    Nicht zu vergessen ich hatte bis dahin jegliche Hormonmöglichkeiten ausprobiert( wirklich fast alles) .

    Nach der Operation wurde mir vom Spital der Nuvaring empfohlen, kannte ihn zwar schon aber dachte mir: die werden es wohl wissen.

    Das war wohl nichts- meine Endrometriose war nach kurzer Zeit wieder da und das PMS schlimmer den je!

    Ich habe Jahre über Jahre mit diesen Schmerzen und Tabletten gelebt und konnte einfach nicht mehr.

    Im Oktober 2017 bin ich am Tiefpunkt meines Leidenspunkt angekommen. All diese PMS Symptome und Schmerzen haben mich wirklich nervlich zerstört. Ich dachte langsam ich sei sterbenskrank weil icb plötzlich enorme Muskelzuckungen und Muskelschwächr hatte- 2 Jahre lang wurde ich von Doktor zu Doktor überwiesen, habe Rückenmarktwasser entnommen, musste MS Tests durchmachen, jegliche Autoimmunerkrankungen testen lassen,Rheumaabklärungen vornehmen-alles für nichts!!

    Im Sommer 2020 war dann meine Rettung:Mein zweites Geburtsdatum sozusagen!!

    Beim Professor Dr Wyss an der Hirslanden wurde ich operiert und er hat mir dannach gleich Visannette empfohlen.

    Ich habe Visannette 8 Monate genommen und es war ein Traum. Alle alle Beschwerden weg, meine Stimmung wieder super und ich fühlte mich das erste mal wieder als “ Ich”.

    Ich habe sie nun vor 6 Wochen abgesetzt weil wir gerne ein Kind wollen und hey, es gibt nichts schlimmers als mich wieder so zu fühlen wie im 2017!!!! Ich kann es nicht fassen, aber alle Symptome, Schmerzen und Stimmungsschwankungen sind wieder zurück:-(

    Ich muss jetzt da durch, aber eines ist klar, VISANNETTE hat mein Leben wirklich wirklich verändert.

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    • Liebe Deborah

      Unsere Wege ähneln sich sehr, daher kann ich deinen Leidensweg gut nachvollziehen. Schön, dass du mit der Visanette und der Sanierung Besserung erfahren hast!

      Ich drücke dir die Daumen, dass es möglichst bald mit dem Kinderwunsch klappt, damit du zu deinem Weg zurückkehren kannst.

      Alles Liebe und vielen Dank, dass du deine Geschichte hier teilst!
      Romina

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  10. Hey,
    ich bin selber nicht davon betroffen, möchte aber trotzdem meinen Senf dazu geben.
    Meine Freundin plagt sich seit dem Absetzen der Pille vor gut einem Jahr mit sehr starken Schmerzen im Zeitraum der Menstruation rum. Teilweise sind Schmerzen und Blutung sogar von einander getrennt.

    Weshalb ich aber hier diesen Kommentar verfasse, sind die letzten Kommentare unter diesem Artikel. Meines Erachtens zeigen diese, losgelöst von dem jeweiligen „Inhalt“, dass eine Frustration/Wut mit diesem Thema einhergeht. Es gibt hierfür einfach keine „Leitungslösung“, der Weg zum beschwerdefreien Leben ist sicher müßig und nur mit viel Eigeninitiative und Durchhaltevermögen machbar.

    Ich danke dir für diesen Artikel, er zeigt einige Möglichkeiten auf und sollte allen Betroffenen etwas Mut und Hilfe geben. Persönlich halte ich nicht viel von „Hokus Pokus“, „Denke dran und es wirkt“, bin aber der festen Überzeugung, dass vor allem bestimmte Stoffe und Herangehensweisen, die wissenschaftlich bewiesen sind, helfen können und so eine Behandlung mit Medikamenten/Hormonen usw. umgangen werden kann.

    Freundliche Grüße

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    • Lieber Timbo

      Danke dir für deine Worte hier!

      Das kann ich nur bestätigen – meine Geschichte, meine Erfahrungen und die Erfahrungen der Frauen, die ich im Coaching begleiten durfte, sollen Anreize und Ideen liefern, wo jede für sich ansetzen kann. Jeder Weg ist dabei anders – genauso wie die Frau und die Endometriose, die sie mitbringt.

      Ich wünsche deiner Freundin und dir von Herzen nur das Allerbeste.

      Liebe Grüsse,
      Romina

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  11. Ich bin voll und ganz bei dir! Ich bin seit 2010 Endopatientin, 3 OPs. Von Pille, künstliche Wechseljahre, Visanne…. Alles durch. Dann fand ich das Buch „Östrogendominsnz“ und besprach das mit meinem Endodoc. Er verschrieb mir Progesteron. Nehme ich nun seit Jahren und lebe seitdem ohne Schmerzmittel. Mein Myom weshalb man unbedingt immer meine Gebärmutter entfernen wollte ließ ich per fokussiertem Ultraschall im MRT entfernen. All das musste ich allein rausfinden. Kein Frauenarzt erwähnt sowas…. Traurig. Und auch habe ich meine Lebensweise verändert und konnte somit Stress arg reduzieren. Ich gehe öfter zu Massagen, zur Osteopathie, meditiere usw. Mir gehts gut und das seit Jahren…. Aber da muss tatsächlich jeder seinen Weg finden und ich kenne mittlerweile viele die nicht über den Tellerrand schauen und weiter leiden…

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    • Hallo Bibi

      Vielen Dank für deine Zeilen! Ich freue mich riesig, dass du einen Weg für dich gefunden hast, der dir gut tut und dir wieder Lebensqualität ermöglicht.
      Solche Geschichten wie deine finde ich daher so wertvoll, damit sich andere hoffentlich inspirieren lassen können, um sich auf die Suche nach ihrem Weg zu machen. Danke dafür!

      Alles Liebe für dich,
      Romina

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  12. Ist ja schön und gut dass du Mut machen möchtest, und in einigen Dingen stimme ich dir auch zu, aber deine sogenannten „Schritte“ sind auch wieder sowas typisches ala „Stell dein Leben um und alles wird gut.“

    Viele können so gesund leben wie nur möglich, und es hilft trotzdem nicht. Stress reduzieren. Für viele Menschen ist das Schicksal nunmal einfach ein Arschloch, und nicht jeder Stress lässt sich selbst reduzieren. Klar, kann man versuchen anders damit umzugehen, aber gerade wenn man vielleicht zusätzlich psychische Erkrankungen hat, ist „denk positiv“ nicht sehr hilfreich.

    Es freut mich für dich, wenn dir diese Sachen geholfen haben, aber du tust so, als ob „Dein“ Weg, der ultimative Guide ist mit seiner Endo klar zu kommen…

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    • Hallo liebe Jey,

      Vielen Dank für deine Nachricht!

      Ich kann deine Sicht sehr gut verstehen und schätze es, dass du das so offen ansprichst.

      Ich möchte auf keinen Fall den Eindruck vermitteln, dass es ein locker-flockiger Prozess ist, der in 100% der Fälle funktioniert. Meine Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass Lebensstilmassnahmen wie die genannten sehr oft helfen können, die Lebensqualität zu steigern und Schmerzen zumindest zu reduzieren. Und ja, natürlich ist jede Endometriose anders und der Weg dahin für jede Betroffene ganz individuell!

      Ich möchte lediglich Hoffnung geben, dass man sich nicht mit der Diagnose abfinden muss, sondern inspirieren und mögliche Stellschrauben aufzeigen. Welche Stellschrauben bei wem welche Wirkung erzielen, das zeigt sich nur, wenn man es ausprobiert und sich auf den eigenen Entdeckungsweg macht.

      Ich wünsche dir von Herzen nur das Beste.

      Alles Liebe,
      Romina

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  13. Hallo,
    also wer ist nun der wahre Strippenzieher Ihrer Meinung nach?
    Die Pharmaindustrie, die gering wirksame Präparate mit heftigen Nebenwirkungen produziert und die unfähigen Ärzte, die den vorgekauten Werbetext auswendig lernen aber sich darüber hinaus nicht mit dem Organismus auskennen und die wahrscheinlichen Gründe wie Entzündungsprozesse im Körper nicht kennen oder den Patientinnen gegenüber nicht erwähnen?

    Wie häufig ist das denn, dass die Hormon-Präparate nicht richtig helfen?

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    • Hey,

      vielen Dank für Ihren Kommentar! Da haben Sie in meinen Augen definitiv nicht ganz unrecht. Das ist auf alle Fälle ein nicht zu unterschätzender Faktor!
      Es liegt aber auch daran, wie wir in unserer heutigen Gesellschaft unsere Lebensweise „erlernen“ und weitergeben – gesunde Grundgewohnheiten sind heutzutage rar gesäht und müssen meist mit unfassbar viel Aufwand und Willenskraft erst im Erwachsenenleben integriert werden. Für mich ist der wahre Strippenzieher die chronische Entzündung im Körper, die viele Ursachen in der Gestaltung unseres Lebensstils hat.

      Bei Ärzten sollten Sie immer auch im Hinterkopf behalten, dass sie ein hohes, persönliches Risiko eingehen, sobald sie sich gegen die offizielle Herangehensweise stellen. Damit möchte ich das nicht gutheissen, dass viel zu wenig Ärzte bezüglich Endometriose gut Bescheid wissen, aber es ist zumindest in meinen Augen nachvollziehbar.

      Genaue Zahlen bzw. eine prozentuale Verteilung habe ich bisher leider noch nirgends gefunden – den Erfahrungsberichten zufolge helfen die Hormonpräparate bei der Mehrheit der Frauen nicht oder zumindest nicht so, wie sie sollten. Sollte ich hier je qualitative Daten finden, werde ich das natürlich gerne noch ergänzen.

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